Triefenstein 2018

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Mehr als ein Sonntagsflirt...

„Und wohin fährst Du mit deiner Familie in den Urlaub?“ ist eine oft belanglos gestellte Frage, wie man sie in den Tagen vor den Sommerferien tagtäglich zu hören bekommt. Die Antwort, die 70 Gemeindeglieder in diesem Jahr auf diese Frage gegeben haben, dürfte jedoch alles andere als gewöhnlich gewesen sein: „Ich fahre nicht nur mit meiner Familie, sondern mit meiner ganzen Gemeinde in den Urlaub! Wir fahren für 5 Tage in das Kloster Triefenstein (Bayern)“.
Urlaub mit 70 Personen. Eine Reise mit der „Großfamilie Kirchgemeinde“ in ein abgelegenes Kloster inmitten der unberührten Natur. Eine Bruderschaft, die dreimal täglich zu Gebeten in die Kirche einlädt und außergewöhnliche Gesänge praktiziert… Welche Gedanken schießen durch deinen Kopf, wenn du das hier liest? Du überlegst, wie diese Bilder mit deiner Vorstellung von „Urlaub“ zusammenpassen? Ich muss zugeben, dass anfangs die beschriebenen Erwartungen auf den ersten Blick nichts mit unserer herkömmlichen Vorstellung von „Urlaub“ zu tun haben. Wenn man heutzutage seinen Sommerurlaub plant, denkt man schließlich eher an folgende Dinge: All inklusive, All-You-Can-Eat, endlose Shoppingmeilen, weiße Sandstrände und blaues Meer. Um sich so richtig vom Alltagsstress erholen zu können, wünscht man sich nichts sehnlicher als Ruhe. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, ob eine „Reise mit der Großfamilie“ tatsächlich Entspannung und einen Rundum-Komfort bieten kann?
Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass ich noch nie so entspannt und gestärkt von einer Gruppenfreizeit nach Hause zurückgekehrt bin. Gemeinsam mit knapp 70 Leuten Urlaub machen ist wirklich einzigartig und besonders. Unendlich dankbar bin ich für die vielen fröhlichen, leidenschaftlichen und geselligen Menschen, die dieses Abendteuer unvergesslich machen. Ein großer Dank gilt auch der Bruderschaft der Christusträger, die uns in ihrem malerischen Gästehaus herzlich willkommen geheißen haben. Neue Anregungen und Impulse für jeden Einzelnen und für die Gemeinde verdanken wir zudem besonders Bruder Dieter und Bruder Werner, die uns jeden Vormittag mit geistlicher Nahrung versorgt haben. Die Kinder wurden während dieser Zeit von Nora Henker und ihrem Team betreut und verlebten ebenso eine lebendige Zeit. Das Küchenteam der Christusträger verwöhnte uns dreimal täglich mit einem „All-You-Can-Eat Buffett der Extraklasse“. Am Nachmittag gab es die Gelegenheit für verschiedene Ausflüge in der Umgebung. Zur Auswahl standen Sightseeing in Würzburg, Baden in einem nahegelegenen Waldbad, eine Wanderung und der Besuch eines Wasserfalles oder eine Shopping-Tour in das Designer-Outlet nach Wertheim Village. Auch das Gelände bot uns vielfältige Möglichkeiten. Man konnte sich in einem kühlen Brunnen erfrischen, allein oder in der Gruppe eine Tasse Kaffee genießen, ein gutes Buch aus der Bibliothek der Brüder lesen, anregende Gespräche führen oder einfach die Gemeinschaft genießen. Nach dieser umfangreichen Aufzählung gibt es wohl nichts, was man bei dem Urlaub hätte vermissen können. Bei einer Reise mit der „Großfamilie Kirchgemeinde“ ist tatsächlich alles inklusive – Entspannung und Erholung am Badestrand, Rundum-Komfort bei der Unterkunft und Verpflegung, Verbundenheit als Gemeinde sowie Freude und Geselligkeit.
Die Gemeinderüstzeit gab uns als Gemeinde die Gelegenheit einander zu begegnen. Fernab des persönlichen Alltags und des Gemeindelebens konnten wir miteinander ins Gespräch kommen und Ängste, Zweifel, Sorgen sowie Freuden und Visionen teilen. Wir haben verstaubte Träume wiedergefunden und Hoffnungen neu entzündet. Auch Gott ist uns (neu) begegnet. Wir sind dankbar für seinen unermesslichen Segen, den er uns täglich schenkt und den wir bei vielen Gemeindeaktivitäten immer wieder hautnah spüren. So können wir „nur“ die Hände erheben und singen: „Preist Gott der uns den Segen gibt“ (Liedtext von Roland Werner).
Für mich persönlich ist die Gemeinde mehr als ein Sonntagsflirt. „Die Gemeinde ist der allerbeste Ort auf Erden, von Gott eigens für uns gemacht, um neu anzufangen, um zu wachsen und uns zu verändern“ („Mehr als ein Sonntagsflirt – Gib der Gemeinde dein Ja-Wort“ von Joshua Harris).

Wer oder was ist die Gemeinde für Dich?

Reisebericht Gemeinderüstzeit Triefenstein 2018
16. Juli 2018, Dorothea Menzel