Kirchspiel Dresdner Heidebogen

Der Start ins Kirchspiel

Seit Anfang des Jahres gehört unsere Gemeinde zum Kirchspiel „Dresdner Heidebogen“. Darüber wurde im Vorfeld viel diskutiert – und jetzt, da es so weit ist, merkt man ziemlich wenig davon. An dieser Stelle soll versucht werden zu erklären, woran das liegt und wie die Arbeit im Kirchspiel in der ersten Jahreshälfte gelaufen ist.

Inge Gnaudschun und ich, Claudia Reichelt, vertreten unsere Ottendorfer Gemeinde im Kirchenvorstand des Kirchspiels. Aus jeder der sechs beteiligten Gemeinden gehören zwei Mitglieder der örtlichen Kirchgemeindevertretung zu diesem Kirchenvorstand. Auch alle vier Pfarrer des Kirchspiels gehören dem Kirchenvorstand an, sodass er insgesamt 16 Mitglieder hat. In unserer Sitzung Ende Mai haben wir einander das erste Mal persönlich gesehen, bis dahin fanden alle Sitzungen wegen der Coronakrise online statt. Viele KV-Mitglieder kannten sich bereits aus der Strukturgruppe, die die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Kirchspiel vorbereitet hatte, aber eben nicht alle.
Da der Kirchenvorstand erst mit der Gründung des Kirchspiels seine Arbeit aufnehmen konnte, gab es keine Gelegenheit, im Vorfeld verbindliche Festlegungen für das konkrete Funktionieren des Kirchspiels zu treffen – Entscheidungen über Mitarbeiter, Finanzen, Baumaßnahmen oder Gottesdienstpläne kann nur ein Gremium treffen, das durch Wahl, Versprechen und Einsegnung dazu legitimiert ist. Diese Verantwortung hätte vorher keiner übernehmen wollen oder können. Das macht verständlich, dass – auch noch unter den coronaverursachten Distanzbedingungen – das gemeinsame Arbeiten nur allmählich anlaufen konnte. Die Pfarrer hatten ohne Abstriche ihre übliche Arbeit, zumal die 100%-Pfarrstelle in Klotz-sche erst seit Mai wieder besetzt ist.
Es ist klar, dass in den monatlichen Sitzungen des Kirchenvorstandes nicht alle Belange der sechs Gemeinden ausführlich besprochen werden können. Es gibt nach der Andacht aber immer die Gelegenheit für einen kurzen Einblick in ein Thema, das die einzelnen Gemeinden gerade besonders beschäftigt. So kann man trotz aller zeitlichen Enge aneinander Anteil nehmen und die anderen Gemeinden allmählich kennen lernen.
Die inhaltliche Arbeit muss zum großen Teil von Ausschüssen geleistet werden, die sich sachkundig mit den einzelnen Bereichen des Gemeindelebens beschäftigen. Diese Ausschüsse wurden gegründet und es wurden jeweils Mitglieder aus möglichst allen Gemeinden berufen. Es gibt solche Arbeitsgruppen für Gemeindeentwicklung, Bauangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Gemeindepädagogik, Kirchenmusik, Personalangelegenheiten, Verwaltung, für die Finanzen, für die Kindergärten und für die Friedhöfe. Wir sind sehr dankbar, dass die Arbeit dieser Ausschüsse jetzt gut anläuft und dass es künftig so sein wird, dass wir in den KV-Sitzungen nur über gut vorbereitete Beschlussvorlagen aus den Ausschüssen abschließend zu diskutieren und zu entscheiden haben. Nur so kann die Arbeit des Kirchspiel-KVs effektiv funktionieren.
Auch was die Finanzierung des Kirchspiels und damit der einzelnen Gemeinden angeht, sind wir in einer Art Probejahr. Grundlage des Wirtschaftens können 2021 nur die Erfahrungen aus den Einzelgemeinden sein. Auf der Basis der Haushaltergebnisse von 2019 und 2020 ist der neue Haushalt entstanden. Wir können in unseren Gemeinden also nur das ausgeben, was wir einnehmen, und sind darauf angewiesen, dass Kollekten und Spenden in ähnlicher Höhe fließen wie in der Vergangenheit, damit unsere Ausgaben, die sich auch an den Vorjahren orientie-ren müssen, gedeckt sind. Unser Finanzausschuss muss jetzt gerade damit beginnen, die Grundlagen für einen solideren Haushalt 2022 zu bedenken. Wir werden über die Ergebnisse hier wieder aktuell berichten. Auf jeden Fall ein Kompliment und viele Segenswünsche an den Finanzausschuss und seinen Leiter Sandro Ruhland (Gemeinde Medingen-Großdittmannsdorf), die sich dieser schwierigen Aufgabe angenommen haben und hervorragende Arbeit leisten!
Bitte beten Sie weiter mit für unsere Gemeinden, für alle Mitarbeiter und Kirchvorsteher, für die wichtige Arbeit der Ausschüsse und für ein gedeihliches Zusam-mengehen im Kirchspiel. Wir sind Gemeinde Gottes in dieser Welt und haben die wichtigste und mutmachendste Botschaft weiterzusagen, die es gibt. Das wollen wir gemeinsam im Blick behalten und unserem Gott die Ehre geben.